Oder anders gefragt: Wie viel ist dir eine professionelle Textkorrektur wert?
Ganz ehrlich, das Thema #Wertschätzung oder #Preisbildung hat mich im letzten Jahr sehr häufig beschäftigt. Immer wieder haben mich Zweifel geplagt. Sind meine Preise angemessen? Was denken meine potentiellen Kunden über meinen Stundensatz? Bin ich zu teuer? Oder doch zu günstig?
Ich habe eine gute Ausbildung genossen, arbeite gerne mit Texten, liebe es, die #Rechtschreibung, die #Zeichensetzung und ja – auch die #Grammatik – genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich könnte ewig in meinem Heuer stöbern, um die entsprechende Regel zu finden. Korrektorate oder Lektorate sind für mich also nicht bloss ein Job, sondern eine Passion. Das klingt jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber es ist so. Ich könnte stundenlang an einem Text herumbasteln, passendere Synonyme suchen, auf Redundanzen hinweisen usw. Nur, wer bezahlt mir diese Stunden? Fakt ist, dass ich einen fairen Mittelweg finden muss, der dem Anspruch der Kundschaft und mir gerecht wird.
Zufälligerweise bin ich diese Woche auf einen Artikel gestossen, der in der Ausgabe 3/21 vom Sprachspiegel erschienen ist. Der Beitrag spricht mir aus der Seele und zeigt mir, dass ich mit diesem Thema nicht alleine dastehe. Ich kann der Aussage des Autors zustimmen: Wer an der Sprache interessiert ist und sich gerne damit auseinandersetzt, hilft nun mal auch gern anderen. Egal, um welche Art von Texten es sich handelt. Die geleistete Arbeit soll aber auch entsprechend entschädigt werden. Das bedeutet einerseits, dass mein Stundensatz gerechtfertigt ist und andererseits, dass der Kunde/die Kundin unbedingt mitteilen soll, wie viel er/sie für das #Korrigieren eines Textes ausgeben möchte. So kann ich entscheiden, wie detailliert korrigiert oder lektoriert werden soll.
Eine Schätzung abzugeben, ist nicht einfach. Ich bin der Meinung, dass jede/r, der/die eine gute #Bachelorarbeit oder #Masterarbeit abgeben möchte, sich über den Aufwand einer Korrektur bewusst sein soll. Und auch wenn ich meine Arbeit liebe, möchte ich mich nicht ausnutzen lassen.
Im vorgängig erwähnten Artikel des Sprachspiegels wurde eine Zahl genannt: 1000 Fr. für zwei Tage Arbeit. Dies entspreche dem angemessenen Preis für ein #Korrektorat. Ich weiss, viele Studenten müssen bei solchen Beträgen leer schlucken. Aber: Bei mir gibt es einen Rabatt für die Weitervermittlung und ich korrigiere das, was mir angegeben wird. So können einige Seiten gestrichen werden.
Und noch ein Gratis-Tipp: Der Text sollte von einer weiteren Person gegengelesen werden, um Flüchtigkeitsfehler aufzuspüren. Dies könnte beispielsweise der Partner, die interessierte Mutter oder der hilfsbereite Bruder sein. Da wird eine Flasche Wein oder ein gutes Abendessen als Dankeschön bestimmt reichen. 😉
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