Warum sollte man nur im Kursraum sitzen und Wegbeschreibungen mit Hörverstehen, Aufgaben aus dem Kursbuch und Stadtplänen auf dem Tisch üben? Es geht doch auch ganz real!
Aus diesem Grund habe ich meiner Privatschülerin Vanina letzte Woche vorgeschlagen, den Unterricht für einmal nach draussen zu verlegen. Eine super Gelegenheit, Winterthur kennen zu lernen und die geübten Redemittel zum Thema Wegbeschreibung im Alltag anzuwenden.
Stadtplan von Winterthur bereits bekannt
Als Vorbereitung auf die Exkursion übten wir in der letzten Stunde mit dem Stadtplan von Winterthur verschiedene Wegbeschreibungen. So waren die Strassennamen für die Vanina nicht mehr ganz neu.
Den Stadtplan sowie ein paar weitere interessante Flyer konnte ich im Bahnhof Winterthur beim Tourismusbüro beziehen. Die zahlreichen Angebote bieten für jeden Geschmack etwas.
Start der Exkursion: Bahnhof Winterthur
Gemeinsam machten wir uns dann mit dem Auto auf den Weg nach Winti. Von Weisslingen hätte es mit dem ÖV zu lange gedauert. Im Parkhaus beim Bahnhof übergab ich Vanina den Stadtplan und die Fragen zu unserem Stadtspaziergang. Natürlich konnte sie sie online mit ihrem Handy beantworten (learningapps.org). Die Fragen bezogen sich auf die jeweiligen Etappenziele und waren auf Vaninas Sprachniveau und ihre Interessen zugeschnitten.
Das erste Ziel war der Rosengarten. Wie Vanina nach dem steilen Aufstieg feststellte, war die Jahreszeit für die Rosen nicht optimal gewählt. Aber die Aussicht auf die Altstadt war dafür wunderschön. Trotz Regen.
Deutschunterricht mit einer Prise Geschichte
Danach ging es wieder zurück zum Bahnhof, wo wir im grössten Regenwetter den Altstadtspaziergang machten. Das Wetter war typisch schweizerisch, passte also wunderbar zum Deutschkurs.
In der Steinberggasse, die ursprünglich Hintergasse hiess, berichtete ich Vanina ein paar interessante Fakten zur Winterthurer Geschichte.
Der Spaziergang führte uns über den Graben zur Stadtvolière im Lindengutpark (Vögelipark).
Danach ging es die Stadthausstrasse hinunter (oder hinauf?) bis zur Stadtkirche, wo wieder ein paar Fragen beantwortet werden mussten.
Die vielen Gassen, die alten Gebäude, die Bäume überall ... Es freut mich, wenn ich meine Kursteilnehmenden zum Staunen bringen kann.
Anwenden, was im Unterricht geübt wurde
Was am Schluss natürlich nicht fehlen durfte, war die Umsetzung des Gelernten. Die Aufgabe lautete: Frag einen Passanten/eine Passantin nach dem Weg zum Café Kafisatz. Zuerst ungläubig, dann mutig, fragte Vanina zuerst ein älteres Ehepaar. Leider konnten sie keine Auskunft geben. Da fragte sie zwei junge Frauen, die ihr den Weg beschreiben konnten. Ohne Umweg fand sie das Café und hatte sich somit eine Belohnung verdient: einen Latte Macchiato. Ich gönnte mir natürlich ebenfalls einen Latte.
Mit einem durchnässten Stadtplan und nassen Füssen genossen wir zufrieden unseren Kaffee. Wie wertvoll und motivierend doch diese Erfahrung war. Welche Exkursion wohl zum nächsten Thema passt?
Privatunterricht face-to-face oder online
Falls dir mein Einblick in eine eher spezielle Deutschstunde gefallen hat und du auf der Suche nach einer motivierten und kompetenten Deutsch- oder Schweizerdeutschlehrerin bist, darfst du mich gerne kontaktieren. Ich bietet neben Präsenzunterricht (Weisslingen und Umgebung) auch Online-Unterricht an.
Winterthur ist auch ein Verkehrsknotenpunkt, auch heute noch...